Wandern in Sóller
Entdecke und genieße die Umgebung von Sóller
Die Umgebung von Sóller zu Fuß entdecken
Einer der großen Reize von Sóller ist seine Lage: das Dorf liegt in einem Tal, umgeben von Teilen der Berge der Serra de Tramuntana (UNESCO-Weltkulturerbe). Das bedeutet, dass ihr von hier aus viele Wege und Routen zum Wandern habt – ideal, um die schöne Landschaft zu erleben.
Nachfolgend schlagen wir einige Touren vor, ungefähr geordnet vom leichteren zum anspruchsvolleren Niveau:
- Ses Tres Creus (2,4 km) – 1,5h
- Sa Capelleta (1,5 km) – 45’
- Del Port a Sóller per Son Sales i Es Rost (3 km) – 2,5h
- Torre Picada i camí de s’Illeta (1,5 km) – 45’
- Volta pobles de la vall (2 km) – 1h 15’
- Muleta (2 km) – 2h
- Camí Vell d’es Port (3 km) – 1h 45’
- Camí de Sa Figuera (2,5 Km) – 2,5h
- Camins empedrats de Montreials i Rocafort (7,9 km) – 3h 15’
- De Sóller a Fornalutx pel Mirador de Ses Barques (6 km) – 2h 45’
- Comuna de Fornalutx (6 km) – 2,5h
- Camí Vell de Bàlitx i Sa Costera (14 km) – 4,5h
- Barranc de Biniaraix (8 km) – 4h
- Portell de Sa Costa (6,5 km) – 4h 15’
Touren mit Geschichte
Camí de Rocafort, Camí de Castelló i camí de Son Sales.
Dauer: ca. 3 bis 3½ Stunden

CAMINO DE HERRADURA (HUFEISENWEG)
Ein Weg, der Zugang zu den landwirtschaftlichen Höfen in den Bergen bietet. Meist gepflastert, mindestens etwa 1,70 m breit. Er wurde früher genutzt, um Überschüsse von den Höfen in die Orte zu transportieren – hier zogen Fuhrleute mit packenden Tieren entlang.
CAMINO DE ‚CARRETER‘ ODER PISTE
Dieser Wegtyp hatte ähnliche Funktion, doch hier fuhr auch Wagen. Mindestbreite ca. 2,40 m. Manche Hufeisenwege wurden in Teilabschnitten zu Carreter-Wegen umgebaut.
CAMINO DE METRO
Ein Pfad, der vor allem zum Transport von Produkten aus dem Wald diente: Brennholz, Holzkohle und Bergkalk. Der Name kommt von der Breite (ca. 2,10 m), die man verwendete, um Kiefernstämme entsprechend zu schneiden.


Castelló ist eine Alquería, ein altes Landgut, das mehrere Höfe umfasst (z. B. Cas Xorc, S’Alqueria Blanca, Can Toni Gros, Can Prohom, Son Mico, Can Carabasseta und Heretat). Man erzählt, dass diese Alquería schon zur Zeit der Muslime existierte – unter anderem gibt es arabische Mühlenreste und mehrere qanats (Wasserkanäle) und alte Bewässerungssysteme.
Der Camí de Castelló ist nach dem Ort benannt, weil das Gebiet beim Landbesitz „del Rey Jaime I“ (König Jakob I) an eine Familie mit dem Namen Castelló fiel.

Das Oratorium von Castelló wurde von den Eigentümern der Höfe gebaut. Es wurde mehrfach restauriert, zuletzt durch den Insularrat.
Es diente als Ort für Gottesdienste für die Bewohner der Region und auch als Schule für die Kinder der Tagelöhner der Höfe.
Ursprünglich waren Can Prohom und Son Mico ein einziges Landgut. Später jedoch vermachten die Besitzer das Anwesen testamentarisch an ihre beiden Söhne:
Der jüngere erhielt den kleineren Teil (Son Mico), der ältere den größeren Teil (Can Prohom).
Über Can Prohom wird erzählt, dass seine Besitzer stets hilfsbereit und großzügig gewesen seien.
Wer dort arbeitete, bekam immer einen Teller Escudella (traditioneller Eintopf) zu essen.
Und auch in Zeiten ohne Arbeit konnte man dort vorbeikommen und erhielt ein Stück Brot und etwas Öl – niemand wurde weggeschickt.
Man erzählt, dass während einer Hungersnot das Öl in Can Prohom ausgegangen sei und es nichts mehr abzuteilen gab für die Bedürftigen. Eines Abends kam ein Mann, schmutzig, schlecht gekleidet und ohne Schuhe, und bat um Brot und etwas Öl. Die Tochter des Gutsherrn sagte, Brot könne sie geben, aber jedenfalls kein Öl mehr. Der Mann bestand hartnäckig darauf; das Mädchen ging zu ihrem Vater und erzählte, was geschehen war.
Der Herr des Guts und seine Tochter gingen in die Speisekammer, und siehe da – alle Ölkrüge und Vorratsbehälter waren überfüllt. Sie füllten eine Flasche mit Öl, doch der Fremde war nicht mehr da. Die Leute des Guts suchten ihn – vergeblich. Man sagt, es sei eine Erscheinung Jesu Christi gewesen: ein Wunder.

ÖL
Can Prohom hatte normalerweise die größte Olivenölproduktion in ganz Sóller.
WEIN
Der Wein aus Can Prohom soll sehr gut gewesen sein. Doch mit der Phylloxera‑Plage verschwand der Weinbau aus der Region.
HONIG
Der Honig aus Can Prohom galt als besonders hochwertig, wegen der Vielfalt der Pflanzen und Kulturen in der Umgebung.
EMPFEHLUNGEN
Wenn möglich, macht die Wanderungen mit jemandem, der sich vor Ort gut auskennt.
Achtet darauf, die Natur zu respektieren: Müll mitnehmen, Rücksicht zeigen, damit auch zukünftige Wanderer die Landschaft genießen können.