Die Geographie hat Sóller von Mallorca für einen Großteil seiner Geschichte isoliert: Die Berge der Sierra de Tramuntana erschwerten den Handel zwischen dem Tal, Palma und dem Rest der Insel. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begannen mehrere berühmte Einwohner in Sóller den Bau einer Eisenbahnlinie, die Palma und Sóller durch die Sierra de Tramuntana verbinden sollte, als mögliche Lösung für dieses Problem vorzuschlagen.
Die Berge der Sierra de Alfàbia zwangen die Kutschen von Sóller dazu, die steilen Anstiege des Coll de Sóller zu überwinden, wenn sie den Rest der Insel voller Güter und Menschen erreichen wollten. Diese Situation änderte sich erst beim Bau des Zuges. Nach einem gescheiterten Eisenbahnprojekt, das Sóller, Valldemossa und Palma verbinden sollte, genehmigte 1904 Sóller das Zugprojekt des Ingenieurs Pedro Garau, das Sóller und Palma durch einen Tunnel unter dem Coll de Sóller vereinigte. Zwischen 1907 und 1912 wurden die komplizierten Bauarbeiten der Gleise durchgeführt, auf denen die mit Menschen und Gütern beladenen Lokomotiven und Waggons fahren sollten. Am 16. April 1912 wurde schließlich der Zug von Sóller offiziell eingeweiht.
Nach Abschluss des Sóller-Zugprojekts begannen sie mit dem Bau der 4.868 Meter langen Strecke der Straßenbahn von Sóller, die die Stadt mit Port de Sóller verbindet: Ursprünglich gedacht, um Menschen zu transportieren, wurden hier auch der Fischfang und der Transport von Kohle und anderen Gütern zwischen den beiden Bevölkerungszentren befördert. Die Straßenbahn erforderte den Bau eines Elektrizitätswerks im Bahnhof von Sóller, um funktionieren zu können: Nach Beendigung der Bauarbeiten am 4. Oktober 1913, wurde diese die erste elektrische Straßenbahn auf Mallorca.
Auf der mehr als 30 Kilometer langen Strecke zwischen Sóller und Palma kann der Zugreisende von Sóller eine einzigartige Bahnreise durch die Landschaft der Sierra de Tramuntana genießen, welche von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt wurde. Die historischen Lokomotiven und Waggons des Zuges von Sóller, -identisch mit den Originalen und bis ins kleinste Detail gepflegt- überqueren dreizehn Tunnel, mehrere Brücken und unendliche Kurven, um die schwierige Geografie der Sierra zu überwinden, bis sie ihr Endziel erreicht: Der Bahnhof von Sóller.
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